Über uns
Richard Wagner Verband Trier-Luxemburg


AKTUELLE RUNDSCHREIBEN
Rundbrief Nr. 9


Liebe Wagner Freunde,

es ist Sommerpause. Bei der Hitze denkt man auch weniger an Klassik. Strand, Eis und Getränke sind jetzt gefragt. Aber Richard Wagner kennt kein Pardon. An jedem 25. Juli ertönen auf dem Balkon des Festspielhauses die Fanfaren. Im Inneren sind die Temperaturen oft unerträglich, keine Klimaanlage lindert die Qual, man muß bei den Besuchern schon von „Jüngern“, die dem Herrn mit Entbehrung in Treue folgen, sprechen.

In wenigen Tagen starten wir nach Bayreuth und sind gespannt auf den „Ratten Lohengrin“ und hoffen nach der Vorbereitung durch die Theaterwissenschaftlerin Frau Prof. Susanne Vill auch zumindest Passagen aus dem „Parsifal“ deuten zu können. Leider erreichen uns keine frohen Botschaften aus der Festspielstadt.

Eine von den Wagner Schwestern geforderte und von den Freunden zu finanzierende Probebühne, deren Bau nicht in Gang kommt, hat zu Problemen geführt. In Bayreuth rumort es zwischen der neuen Festspielleitung und der Gesellschaft der Freunde von Bayreuth. Neben dem Gesellschaftsabend im Festspielrestaurant waren die Mitgliederversammlung in Anwesenheit von Wolfgang Wagner und auch in Anwesenheit des Regieteams der Neuinszenierung des Jahres immer ein hochinteressanter Höhepunkt des Bayreuth Besuches zur Festspielzeit, zumindest für die Freunde der Gesellschaft.

Schon in der Krankheitsphase von Wolfgang wurde missmutig registriert, dass dieser Besuch seltener wurde. Jetzt ließen Katharina – Nasenbluten – und Eva – Kreislaufprobleme – ihren Besuch absagen. Es gab Buhrufe und Gelächter. Verbittert war man im Freundeskreis auch darüber, dass Hans Neuenfels, der Regisseur der Festspielpremiere nicht anwesend war, und zur gleichen Zeit in der markgräflichen Buchhandlung sein neues Buch signierte. Es gab also in diesem Jahr keinen Bericht der Festspielleitung und auch keinen Kontakt zwischen den Sponsoren und den Künstlern. Ich erinnere mich bei dieser Gelegenheit an die tapfere Katharina Wagner, die vor Jahren Ihre Meistersinger-Inszenierung erklären - und auch an Patrice Chereau, der im Premièren-Jahr seine Ringkonzeption intensiv verteidigen musste. Außer Wolfgang Wagner und Pierre Boulez hatte Chereau damals keine Freunde.

Hinzu kommt, dass mit „TAFF“ – steht für „Team der aktiven Festspielförderer“ – ein neuer Sponsorenkreis aus der Taufe gehoben wurde. Pikanterweise war einer der Initiatoren - Ulrich Vogt – Mitglied im Vorstand der Gesellschaft der Freunde, dort aber wegen vorstandsinterner Differenzen ausgeschieden. Wir können nur hoffen, dass diese Konkurrenz, zu der auch Christian Thielemann gehört, im Sinne der Förderung der Festspiele belebend wirkt.

Der Anreiz zur Mitgliedschaft und damit zur Förderung ist auch das jährliche Kartenkontingent, das die Festspielleitung den Freunden zur Verfügung stellt. Wenn es hier zu einer Änderung kommen sollte, wären die Festspiele in Ihrer finanziellen Ausstattung gefährdet. Die 5.300 Freunde aus aller Welt haben seit Ihrer Gründung 1949 rund 65 Millionen Euro an die Festspielleitung überwiesen und beteiligen sich jährlich mit 750.000 € an den Betriebskosten der Festspiele.

Christian Thielemann absolvierte mit dem diesjährigen Ring seinen 100. Bayreuth-Abend. Offiziell wurde er von der Festspielleitung zum „Musikalischen Berater“ ernannt. Vielleicht ist das schon ein Wegweiser in die Zukunft.

Es bleibt zu hoffen, dass statt der Eifersüchteleien das Werk Richard Wagners wieder im Mittelpunkt aller Bemühungen in Bayreuth stehen wird.


Nun zum Programm unseres Verbandes Trier – Luxemburg:


Wir starten in das neue Theaterjahr mit einer Weinprobe im ältesten Weinkeller Deutschlands. Dieser Abend soll auch zum Kennen lernen der neuen Mitglieder, besonders aus Luxemburg dienen.

Neu – Neu – Neu
Wenige Tage später haben wir Karten zu einem ersten Höhepunkt des Jahres in der Luxemburger Philharmonie: Othello von G. Verdi in Bestbesetzung. Zu einem weiteren Höhepunkt laden wir Sie in die Synagoge Wittlich ein. Hier gestalten wir mit dem Musikkreis Wittlich einen Lieder- und Arienabend mit schon ausgezeichneten und hochkarätigen Nachwuchskünstlern.

Gesellig geht es dann Ende Oktober zu. Nach einer kleinen Wanderung, Einkehr zum Oktoberfest bei Wollscheids in Tarforst. Im November haben wir Karten für ein Konzert in der Philharmonie Luxemburg mit den New York Philharmonic Orchestra unter der Leitung von Alan Gilbert und am 7.11. wollen wir bei einer Tagesfahrt nach Frankfurt die „Walküre“ im Frankfurter Opernhaus genießen.

Am Sonntag, den 14.11. feiern wir unser Stipendiatenkonzert im Kurfürstlichen Palais. Da wir der Jugend verpflichtet sind, bitten wir hier zu einem regen Besuch. Unsere jungen Künstler werden bei einem „Vollen Haus“ sicher besonders motiviert sein. Der Eintritt ist traditionell frei.

Neu – Neu – Neu
Neu im Programm ist am 25.11. eine Veranstaltung in Luxemburg: Die Musik Richard Wagners in Erzählungen und Vorträgen Thomas Mann“. Herr Steve Karier (Schauspieler und Regisseur, Luxemburg) wird aus dem Werk Thomas Mann lesen, Herr Lucien Kayser (Journalist, Wagner Rezensent und Juror) moderiert. Dem literarischen Vortrag folgen Musikbeispiele.

Zum Jahres Schluß erleben wir am 10.12. dann noch ein Konzert des OPL in der Philharmonie. Bei einem gemütlichen Zusammensein lassen wir danach das Jahr ausklingen.

Neu – Neu – Neu
Im neuen Jahr ist am 19.01.2011 eine Vortragsveranstaltung hinzugekommen: Der ehemalige Konzertmeister der Berliner Philharmoniker – Prof. Hellmut Stern – spricht über „Wagner aus der Sicht eines jüdischen Musikers“. Die Vita von Hellmut Stern reicht von der Flucht aus Deutschland vor den Nazis in der Reichskristallnacht über China nach Israel bis hin zur 34 jährigen Zugehörigkeit zu den Berliner Philharmonikern. In seiner Autobiographie „Saitensprünge“ wird diese Vita beschrieben. Die FAZ urteilt: „Diesen Rahmen eines abenteuerlichen Lebenslaufs füllt Stern prall mit gefährlichen, beglückenden oder rührenden Ereignissen“.


Nachfolgend die Veranstaltungen tabellarisch:


Nach Ihrer Anmeldung erhalten Sie etwa 14 Tage vor der Veranstaltung ergänzende Informationen. Siehe auch Informationen im letzten Rundschreiben. Anmeldungen bitte an Prof. Schuster, Wittlich: Prof_SchuRWVtrier@web.de

Neu – Neu – Neu
30.09.2010 Jour Fix in Luxemburg.
„J. Bettendorff berichtet über Bayreuth 2010“. Dazu gibt es ein typisches Luxemburger Gericht: Jambon, Frites Salate & Tarte al la maison“.
Beginn 19.30 Uhr Hotel Parc Belle Vue, Restaurant Bec Fine, Salle Vauban. 5 Avenue Marie Therese L 2132 Luxemburg.

01.10.2010
Weinprobe Vereinigte Hospitien
Beginn 18 Uhr. Kleine Führung, Sektempfang, Geführte Weinprobe, Winzerteller

Neu – Neu – Neu
03.10.2010
„Othello“ von G. Verdi, Philharmonie Luxemburg
Abfahrt 17.15 Uhr Ladenpassage Bahnhof 17.30 SIM. Beginn 19.00 Uhr.

24.10.2010
Lieder- und Arienabend in der Synagoge Wittlich
Beginn 17.00 Uhr. Transfers werden mitgeteilt.

30.10.2010, 14.30 Uhr (Zeit geändert)
Wanderung über die Höhen Triers. Danach Einkehr zum Oktoberfest bei Wollscheid.

04.11.2010
Konzert Philharmonie Luxemburg
Abfahrt 18.15 Uhr, Ladenpassage Hauptbahnhof, 18.30 SIM

07.11.2010
„Walküre“ Oper Frankfurt
Tagesfahrt ab 10.00 Uhr SIM, 10.15 Uhr Hauptbahnhof. Transfer Luxemburg bei Bedarf

14.11.2010
Stipendiatenkonzert des Trier – Luxemburger Wagnerverbandes.
17.00 Uhr Kurfürstliches Palais

Neu – Neu – Neu
25.11.2010
Vortrag Richard Wagner / Thomas Mann. Auditorium der Banque de Luxembourg, 24 Boulevard Royal, 2449 Luxemburg, 20 Uhr. Anmeldung erforderlich.

10.12.2010
Konzert Philharmonie Luxemburg, Abfahrt 18.15 Ladenpassage Hauptbahnhof, 18.30 SIM

Neu – Neu – Neu
19.01.11
Vortrag Prof. Hellmut Stern bei „Georgs“ im Südbad.
Beginn 18.30 Uhr, Anmeldung erforderlich.

Freitag 10.12.2010
Philharmonie Luxemburg: Konzert des Orchesters Philharmonique Luxemburg / E.Krivine
L. v. Beethoven: Violinkonzert
G. Mahler: Sinfonie Nr.1 „Der Titan“
Solist: R. Capucon, Violine
Abfahrt 18.15 Hbf Trier / Ladenpassage, 18.30 SIM Betriebshof.
Anschließend gemütliches weihnachtliches Zusammensein im Hotel Melia gegenüber der Philharmonie. Fahrt des RWV.

23.01.2011
Mitgliederversammlung, Neuwahl, Foyer Theater Trier.
Anschließend der „Kontrabass“.

Wegen der zahlreichen neuen Termine wird dieser elektronische Rundbrief auch postalisch zur Versendung kommen.

Herzliche Grüße

Ihr Dr. Heinz Asshoff



P.S. Wenn uns die Ratten nicht anknabbern, erscheint nach den Festspielen der Rundbrief Nr. 10.
Wie persönliches Empfinden, persönliche Erfahrung und Tagesform eine Kritik beeinflussen können, hat unser Mitglied Dieter Lintz auf der Kulturseite des TV vom 30.07. beschrieben. So wird zum Beispiel die Leistung von Jonas Kaufmann in der Rolle des Lohengrin von „Bravourös“ (Fränkischer Tag) bis „Gaumig-kloßige Piano-Farben“ (FAZ) beurteilt.



Haben Sie Fragen oder Interesse bei uns mitzumachen?

Kontaktieren Sie uns per E-Mail oder wenden Sie sich bitte an die

Geschäftsstelle:
Prof. Dr. Günter Schuster
Alte Chaussée 1, 54516 Wittlich
Telefon und Fax: 06571/952461
E-Mail: Prof_SchuRWVtrier@web.de